Bei den Arbeiten handelt es sich um eine allgemeine Renovierung und Sanierung des zweiten Obergeschosses des Dachgeschosses in einem Gebäude mit dem Namen „Casa Dova“aus dem späten 18. Jahrhundert.

Das Gebäude befindet sich im historischen Zentrum eines Ortes im Basso Monferrato an der Grenze zur Langhe im Piemont, umgeben von Hügeln in unzähligen Farbnuancen, die sich im Wechsel der Jahreszeiten verändern, und inmitten der önogastronomischen Aromen von Barbera und „Cardo Gobbo“, gemischt mit weißen Trüffel.

Das Restyling dieser beiden Etagen ist Teil eines im Winter 2012 begonnenen Projekts, bei dem das Design der gemeinsamen Bereiche, das vom Innenarchitekten Alessandro Marchelli entworfen wurde, mit dem IDA 2012 International Design Awards in Los Angeles, Kalifornien (USA) und dem A’ Design Award & Competition International 2013 ausgezeichnet wurde.

Wie der große Meister Oscar Niemeyer schrieb:
„Es ist nicht der rechte Winkel, der mich anzieht, und auch nicht die gerade, harte inflexible Linie, die der Mensch geschaffen hat. Was mich anzieht, ist die freie und sinnliche Kurve. Die Kurve, die ich in den Bergen meines Landes finde, im mäandernden Lauf seiner Flüsse, in den Wolken des Himmels, im Leib der geliebten Frau. Das ganze Universum ist aus Kurven gemacht. Das gekrümmte Universum Einsteins.“

Vom Gedanken dieses Genies der Architektur hin zu einem weiteren berühmten Zitat eines anderen großen Meisters der Architektur und des Designs, Ettore Sottsass:
Design und Architektur zu schaffen bedeutet auch, einen Ort zu entwerfen, an dem zwei Freunde bei Sonnenuntergang auf dem Boden sitzen und sich gegenseitig die Geschichten ihres Lebens erzählen“, so entstand die Design Idee und der kreative Mittelpunkt von Alessandro Marchelli.

Das gesamte Projektkonzept wurde im Hinblick darauf entwickelt, dem Hintergrund und den Anforderungen des Kunden durch die Kombination von Funktionalität Räume mit Ästhetik gerecht zu werden und die anspruchsvolle Stille der äußerst hellen „Ton-in-Ton“-Farben von Grau und glänzendem Weiß mit Wärme zu durchsetzen – ein charakteristisches und kontinuierliches Element, das sich in jedem Raum manifestiert.

Jedes einzelne Element wurde so entworfen und gestaltet, dass es diese Wohnstätte zu etwas Einzigartigem macht: Von der freitragenden Treppe – ein Meisterwerk der Schmiedekunst in Hightech-Ausführung mit im Handlauf verborgener LED-Beleuchtung – über den Wohnbereich mit konvexem, wandbündigem und hinterleuchtetem Kamin bis hin zur Restaurierung der Decke aus einer Holzkonstruktion des 18. Jahrhunderts, die mit akribischer ebanistischer Fertigkeit in Verbindung mit Gips- und Stuckarbeiten ihren heutigen Glanz erhält, um entsprechend des Entwurfs eine allgemeine bzw. teilweise indirekte Beleuchtung des Wohnraums mit LEDs zu erhalten.

Küchen- und Essbereich sind ein Zusammenspiel emotionaler Eindrücke, die durch die stimmungsvolle Beleuchtung mit Airblow-Leuchten, Design by Alessandro Marchelli for Cfo Lighting, erzeugt werden. Ihre Lichtstrahlen, punktuell im Essbereich, erreichen ein asymmetrisches, geschwungenes, geneigtes und prächtiges Portal, welches das Licht der blauen LEDs auf das Weiß + Weiß Dielenparkett (welches die gesamten 200 m2 der Wohnung geprägt) verteilt. Über eine hinterleuchtete Stufe, die ebenso lang wie das Portal selbst ist, steigt man auf eine etwas niedrigere Ebene hinab in einen gedämpften Bereich aus satiniertem Stahl, im sich das Gas- und Induktionskochfeld in einer mittig angeordneten Insel erhebt. Diese ist umgeben von allen Elektrogeräten und Vorratsschränken, welche ihrerseits perfekt in die LED-Lichtinszenierungen eingebettet sind. Hier drückt sich die Philosophie von Alessandro Marchelli durch lichttechnische Effekte mit verborgener Lichtquelle aus.

Auf der gleichen Ebene wurde ein Raum für die Gäste geschaffen. Man erreicht ihn durch einen vollständig in glänzend Weiß gehaltenen Quader mit einer verspiegelten Tür, welche unendlich und punktuell kleine Decken-LEDs spiegelt und so den Weg zu einem Schlafzimmer mit Doppelbett und einem privaten Bad mit Farbtherapie-Erlebnisdusche begleitet.

Die freischwebende „spiralförmig-lineare“ Treppe ist aus Harz auf einer selbsttragenden Eisenkonstruktion gefertigt. Hier hat der Designer ein Spiel geschaffen – eine Magie. Von Meisterhand gefertigte Kunst aus Schmiedeeisen und Harz erzeugt einen visuellen Effekt, der seinesgleichen sucht. Eine bedeutende Konstruktion, die geheimnisumwoben bleibt. Ohne auf die Lichtquelle zu verweisen, wird die Treppe nur im Vorbeigehen erleuchtet, so als wolle sie all ihre Eleganz zur Schau stellen und Emotionen erzeugen. Eine unkonventionelle Konstruktion, die zum Penthouse führt...

Eine atemberaubende Aussicht: Beim Hinaufsteigen geben zwei Fenster am Ende des großen Wohnzimmers den Blick auf den großen „Stadtturm“ des historischen Zentrums frei. Der Raum ist ein Kaleidoskop an Eindrücken, die erzeugt werden durch dimmbare LED-Leuchten, helle Farben, sanfte Weiß- und Grautöne, die sich mit der Wenge-Inneneinrichtung des „Home Theatre“ vermengen, Vorhänge, die in unzähligen Schattierungen bis zum Boden hinabgleiten. Nicht wahrnehmbare, jedoch perfekte Lichtfäden an der Seitenwand lassen Raum für die visuelle und emotionale Vorstellungskraft.

Eine Schiebetür führt in einen Open Space aus Hauptschlafzimmer und Wellnessbereich. Der Nassbereich verfügt über ein großes festes Fenster mit direktem Blick auf den Außenbereich. Der Wellnessbereich mit Hydromassage, Dusche und Vorraum zum Badezimmer sind mit dem Hauptschlafzimmer vereint, während der hauswirtschaftliche Bereich getrennt wurde und neben dem Schlafzimmer liegt.

Das Ruhe und Relax gewidmete Ambiente wird durch ein rundes, weißes Lederbett charakterisiert, das von blauen LEDs hinterleuchtet wird. Die Foto-Gigantografie eines Wassertropfens, der sich in einem bewegungslosen, flüssigen Raum bricht und Myriaden von konzentrischen Kreisen bildet, vermittelt ein Gefühl von Ruhe und Wohlbefinden, welches durch das sanfte und angenehme Licht zweier seitlich angeordneter Pendelleuchten „Bugiardina“, Design by Alessandro Marchelli, betont wird.

Das große, bodengleiche Glasschiebefenster des Schlafzimmers, das vom Bett aus den Blick auf die Terrasse freigibt, lässt das Tageslicht durch die elegant geschwungenen, raumhohen und bis zum Boden reichenden Vorhänge eintreten. Diese erhöhen das Gefühl von Farbe und Emotion, indem sie den Kontrast zwischen der natürlichen Welt und den urbanen Elementen, die sie umgeben, widerspiegelt. Am Abend hingegen verändert sich die Stille der Dunkelheit mit den LED-Szenarien und wird bereichert durch fühl- und sichtbare Empfindungen, wobei lediglich die Wahrnehmung des diffusen Lichts im gesamten Ambiente zurückbleibt und den umliegenden Raum mit einem Wechselspiel von Licht, Reflexen und Wärme sinnlich und eindrucksvoll gestaltet. Die große, bodengleiche Dusche wurde mit weißen, geschliffenen und abgerundeten Matera-Steinen gestaltet, die auf einer Schicht entwässernder Harze eingelassen sind. Das gesamte Verteilungssystem wurde entsprechend der gewünschten Stärke mit Durchflussventilen kalibriert; verschiedene Wasserstrahlstärken, diffuses RGB-Licht für die Farbtherapie mit Glasfaseroptik, Warmluft, die jeden alltäglichen Moment zu einem außergewöhnlichen Erlebnis machen.

Die Wanne „Double Love“, Design by Alessandro Marchelli for „Artesuperfici“, ist ein emotionales Erlebnis, das durch Warmluftstrahlen, die den Airpool bilden, erzeugt wird und in Verbindung mit Warmwasserstrahlen eine Lumbal-Hydromassage bietet. Für die stimmungsvolle Beleuchtung im gesamten Wellnessbereich sorgen die RGB-Glasfasern an der Decke, der Wand und am Boden und machen jeden Moment zu einem einzigartigen Erlebnis. Dabei kann die Farbe der Stimmung und dem Bedürfnis nach Erholung angepasst und der musikalische Hintergrund für die jeweilige Szenerie ausgewählt werden, um in einen Strudel berauschender und entspannender Düfte einzutauchen: Eine neue Reise auf der Suche nach Intensität im Sinne von tiefer Spiritualität der Harmonie und nach Liebe zum Leben und seiner reinsten Essenz.

Der Vorraum zum Badezimmer ist ebenfalls in den Open Space integriert. Er verfügt über zwei ovale Waschbecken auf einer Harzplatte in Zement-Optik; Armaturen, Wasserhähne und das gesamte Zubehör sind in poliertem Chrom gehalten, und in die Wand wurden Nischen eingelassen, in denen die Objekte für die tägliche Körperpflege untergebracht werden können und die einen Rahmen für den großen, mit blauen LEDs hinterleuchteten Spiegel schaffen,

Die Waschbecken hingegen sind im europäischen/französischen Stil (separat) gestaltet. Abgehängte Sanitäranlagen, eine durchbrochene Wand zum Platzieren von Büchern und Kerzen, wandbündige Beleuchtung mit LED-Streifen und LED-Spots. Die großformatige Verkleidung aus dunkelgrauem Feinsteinzeug steht im Kontrast zum vollkommen weißen Parkett und bildet den Rahmen für zwei große hinterleuchtete satinierte Paneele, welche den Eindruck von zwei riesigen Glasfenstern im Freien erwecken.

Der Außenbereich der Terrasse dominiert den Wellnessbereich, vor allem in den warmen Monaten, mit einem Infinity-Whirlpool. Der schwimmende Bodenbelag aus Holzdielen und Harzen wurde für eine Nutzung als Solarium, für gesellige Abendessen oder einfach nur zum Entspannen konzipiert – ein Ort der emotionalen und sinnlichen Eindrücke, zum Eintauchen in eine verzauberten Traumwelt.

Die gesamte Umgebung – Lichter, Vorhänge, Szenarien, WiFi, Sound-System, TV, hydraulische und elektrische Anlagen, Kühlung und Fußbodenheizung – können über die Hausautomation gesteuert werden.

Das Haus ist mehr als nur ein Ambiente; es ist ein Ort mit einem eigenen Leben und einer eigenen Erinnerung. Eine attraktive Verbindung von Funktionen, Gewohnheiten, Entdeckungen, die sich in ausgefeilten taktilen, sensorischen, visuellen und olfaktorischen Wahrnehmungen als kleinste und hochentwickelte Kommunikationsmechanismen zwischen den Menschen, die dort wohnen, und den Objekten und der Architektur, die es gestalten, ausdrückt. Um noch einmal Niemeyer zu zitieren:
Architektur schaffen heißt, Schönheit schaffen”.

Für dieses Projekt hat der Architekt Folgendes gewählt